W. Tempels Zeichnungen von Himmelsobjekten

Als im dritten Jahrzehnt des 19. Jh. Wilhelm Tempel geboren wurde, bahnte sich auch die Fotografie ihren Weg ins Leben. 1926 gelangen dem Franzosen Niepce (1765-1833) bei achtstündiger Belichtungszeit erste Landschaftsaufnahmen. Da die Bilder jedoch nicht haltbar waren und schnell verblassten, gilt erst Daguerre (1789-1851), der 1839 eine praktikablere Technologie beschrieb, als Erfinder der Fotografie. Doch auch sein Verfahren und die in den folgenden Jahrzehnten eingeführten Verbesserungen erforderten noch immer lange Belichtungszeiten. Die zu unempfindlichen fotografischen Schichten waren zu Tempels Lebzeiten  für das Fotografieren lichtschwacher Himmelsobjekte noch nicht geeignet. Das Aussehen von Kometen, Sternhaufen, kosmischen Nebeln und fernen Galaxien konnte ausschließlich in Zeichnungen festgehalten werden. Um eine für den Buchdruck erforderliche Vervielfältigung zu ermöglichen, wurden sie in Kupfer gestochen oder lithographiert. Da Tempel nicht nur ein geübter Himmelsbeobachter war, sondern auch gut zeichnen konnte und den Beruf eines Lithographen erlernt hatte, brachte er dafür optimale Voraussetzungen mit und wurde als exzellenter Zeichner des Himmels bekannt. Sehen Sie hier einige Belege seines Könnens:

Kreisförmiger Ausschnitt der Mondoberfläche
um Krater Kopernikus, im September 1859.

Der große Orionnebel im Jahre 1861.

Bedeckungsphasen der totalen Sonnenfinsternis
vom 18. Juli 1860 in Südspanien.

Sonnenkorona bei der totalen Sonnenfinsternis vom
18. Juli 1860 in Torreblanco in Südspanien.

Hier verfolgte Tempel über zweieinhalb Monate hinweg Bewegung und Schweifdynamik
des 1874 erschienenen hellen Kometen Coggia.

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